Die Redeflussstörung „Poltern“ ist vor Allem durch eine schlechte Verständlichkeit gekennzeichnet. Diese ergibt sich zum einen aus dem meist deutlich erhöhten und oft wechselhaften Sprechtempo, zum anderen aus einer verwaschenen Aussprache und häufigen Satz- oder Wortabbrüchen.
Beim Stillen oder Trinken aus der Flasche sowie bei den Übergängen zur Breikost
oder zur festen Nahrung zeigen manche Kinder deutliche Schwierigkeiten. Dies kann unterschiedliche Ursachen haben wie z. B. fehlende Entwicklung eines Hungergefühls, Hypersensibilität im Mundraum, Traumatisierungen. Neben den somatischen Aspekten von Fütterstörungen können die komplexen Beziehungsaspekte zwischen Eltern und Kind Hinweise liefern.
Hier gibt es zunächst die Störung des Wortverständnisses, was zum einen durch die Störung der Wortaufnahme und zum anderen durch die Störung der Wortspeicherung hervorgerufen werden kann.
Bei der Störung der Wortproduktion ist entweder der Wortschatzumfang des Kindes nicht altersgemäß entwickelt (Wortschatzdefizit) oder die Wortfindung ist gestört.
Es kommt hier z.B. zum Umschreiben bereits bekannter Begriffe.
Bei der Wortabrufstörung gelingt das Benennen unterschiedlich sicher, das Kind sucht häufig nach dem richtigen Begriff und es kommt oft zu Versprechern.
Bei dieser Art von Störung fallen dem Kind die Analyse und die Speicherung sprachlich relevanter Reize wie Laute, Silben, Wörter oder Sätze schwer.
Dies bezeichnet die Fähigkeit, ungeachtet der Bedeutung eines Wortes die lautliche Form desselben zu analysieren. Dazu gehören u.a. die Segmentierung von Silben, das Erkennen von An- oder Auslauten, oder die Reimworterkennung.
Knötchen und Polypen als organische Veränderungen an den Stimmlippen sind die Folge eines Fehlgebrauchs der Stimme wie z.B. durch häufiges Schreien oder zu lautes, angestrengtes Sprechen.
Auch unter dem Begriff „Kindliche Sprechapraxie“ wird diese Störung der Koartikulation aufgeführt. Als Ursache wird von einer zentralen Programmierstörung bei der Planung der Abfolge von Sprechbewegungen ausgegangen.
Als Late Talker werden Kinder bezeichnet, die u.a. mit 24 Monaten einen aktiven Wortschatz von weniger als 50 Wörtern aufzeigen sowie keine Wortkombinationen bilden. Die „Frühe Intervention“ bei Zweijährigen, die dieses Risiko einer Sprachentwicklungsstörung aufweisen, wird sowohl i.A.a. das Behandlungskonzept von B. Zollinger, als auch an das Therapiekonzept von J. Siegmüller und Ch. Kauschke durchgeführt.
Störungen der Grammatikentwicklung können sich bereits im Alter von ca. 2 Jahren
zeigen, wenn Zwei- oder Mehrwortäußerungen gänzlich fehlen. Im Alter von 3 Jahren
werden sie eutlich, wenn z.B. das Verb weiterhin am Ende einer Äußerung (Hauptsatz) steht, Verben nicht flektiert werden oder das Kind noch keine Artikel verwendet.
Auffällig ist hier das Fehlen von z.B. Präpositionen, Artikeln und/oder Nebensätzen.
Gleichzeitig verfügt das Kind nur über einen sehr stark eingeschränkten Wortschatz.
Als Vorläuferfertigkeiten für die Kommunikation werden z.B. die Fähigkeit des Kindes, Objekte, die aus seinem Blickfeld geraten, als weiterhin existent zu begreifen und somit ein Symbolverständnis zu entwickeln, oder der so genannte „Trianguläre Blickkontakt“ zwischen Objekt und Subjekt (Kommunikationspartner) als Einstieg in
den Dialog bezeichnet.
Die Identifikation bestimmter Laute, die Differenzierung ähnlicher Laute, die Wahrnehmung von z.B. Vokallängen, die Wahrnehmung von Silbengrenzen etc. wird als „Phonologisches Bewusstsein“ bezeichnet. Die nicht ausreichende Entwicklung desselben ist häufig ein Grund für Probleme beim Schriftspracherwerb. Sprachplanungs-/Formulierungsschwächen sowie ein nicht altersgemäß entwickeltes Erzählverhalten können als weitere Faktoren hinzutreten.
beruhen auf Störungen des Spracherwerbsprozesses. Alle Bereiche des Sprachsystems können betroffen sein: das Lautsystem (phonologische Störung)/die Aussprache, die Grammatik und der Satzbau sowie der Wortschatz. Die Probleme zeigen sich beim Sprechen und beim Verstehen. Es kann auch eine grundlegende Störung der Kommunikationsfähigkeit vorliegen.
sind eine Störung des Lauterwerbes und – gebrauches (phonetische Störung). Es kommt zu falsch gebildeten Lauten, Lautverbindungen sowie zu Lautersetzungen. Man geht von motorischen Störungen der ausführenden Artikulationsorgane aus.
zeigt als Leitsymptome das unfreiwillige Wiederholen von Lauten, Silben oder auch Teilwörtern, das Dehnen von Lauten und/oder Blockierungen beim Sprechen. Begleitend können Mitbewegungen des Körpers, Vermeidensverhalten, Sprechangst und das Benutzen von Füllwörtern auftreten.
sind Störungen des orofacialen Gleichgewichtes. Sie können sich in falschen Schluckmustern (Zungenvorstoß), falscher Artikulation der Reibelaute (z.B.„S“), Zahnfehlstellungen etc. zeigen. Oftmals ist die gesamte Körperspannung mehr oder weniger mit betroffen. Die „Myofunktionelle Therapie“ nach Kittel wird neben der „Neurofunktionellen Reorganisation“ nach B. Padovan für Patienten mit myofunktioneller Störung sowohl in Einzel- als auch in Gruppentherapien angeboten.